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Erstkontakt: Devinci Dixon Carbon 2014 beim testRIDE in Lenzerheide

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Devinci ist aktuell dank der Erfolge von Steve Smith im Downhill World Cup in aller Munde, doch wenn man genau hinschaut erkennt man, dass Smith nicht immer auf seinem Wilson Downhill Bike unterwegs ist. So verwendet er auf leichteren Strecken gerne das Devinci Dixon Carbon, ein 145mm Enduro-Bike mit kurzem Federweg aber genügend Reserven für die härtere Gangart.

Fahrbericht von Daniel aka TuN3M@N

Das letzte Rad an meinem IBC-Testwochenende in Lenzerheide war das Devinci Dixon Carbon. Ich war am Tag zuvor schon einmal kurz das Dixon gefahren, allerdings handelte es sich dabei um das aktuelle 2013er Modell. Für das neue Modelljahr sind neue Kettenstreben mit mehr Reifenfreiheit entwickelt worden; außerdem hat es Anpassungen an der Ausstattung gegeben. Da das von mir gefahrene Rad nicht komplett einem Serienmodell für das nächste Jahr entspricht, beschreibe ich insbesondere die allgemeinen Eigenschaften des Rahmens.

Positiv fiel sofort auf, dass Devinci seine Hausaufgaben gemacht hatte und das Dixon mit kurzem 50er Vorbau und 785er Lenker von Chromag ausgestattet hatte. Somit kamen beim ersten Aufsitzen sofort Wohlfühlgefühle auf. Auch das Abstimmen des Fahrwerks ging problemlos von statten und ich war geistig schon auf den Weg zur Bergbahn, doch,… diese Rechnung hatte ich ohne den Fotograf gemacht! Da wir Kai und Maxi kurzfristig verloren hatten da sie Testräder zurückgeben mussten, hatte Tobias kurzerhand beschlossen, dass ich den Fotofahrer machen sollte. Nichts leichter als das, wo ich das doch noch genau nie gemacht hatte. Nach einer halben Stunden Rad durch den Wald schieben, tragen und stylen hatten wir dann auch, nicht zuletzt dank der netten Hilfe und Ratschläge von Steffie Teltscher, für einen Bericht brauchbare Bilder. Das Ergebnis seht ihr ja hier. Also ging es nun endlich auf den Berg und meine Ausfahrt auf dem Devinci Dixon Carbon begann.


# Das Enduro von Steve Smith: Auf dem Devinci Dixon Carbon hat er den Air Downhill in Whistler gewonnen. Wir haben das Rad in der 2014er Version in Lenzerheide gefahren

Technische Daten

Hersteller: Devinci
Modell: Dixon
Modelljahr: 2014
Kategorie: Rahmen, vollgefedert
Einsatzbereich: All-Mountain, Enduro
Laufradgröße: 26″
Federweg: 145mm
Hinterbau-Kinematik: Split Pivot (Dave Weagle)
Rahmengewicht: 3,02kg (Herstellerangabe)

Angaben zu Kompletträdern findet ihr auf der Devinci Homepage.

Geometrie


# Geometrie – Devinci Dixon Carbon 2014

Im Stand

26"-Laufräder, Carbon-Rahmen und eine Reverb Sattelstütze bilden die Grundlagen für die Enduro-Eignung des Dixon
# 26"-Laufräder, Carbon-Rahmen und eine Reverb Sattelstütze bilden die Grundlagen für die Enduro-Eignung des Dixon

Der Rahmen wird fast vollständig aus Carbon gefertigt - nur die Kettenstreben bestehen aus Aluminium
# Der Rahmen wird fast vollständig aus Carbon gefertigt – nur die Kettenstreben bestehen aus Aluminium

Das Deutschland-Bike? Nein - die Devinci Teamfarben entsprechen nur zufällig unserer Flagge und werden so auch von Steve Smith gefahren
# Das Deutschland-Bike? Nein – die Devinci Teamfarben entsprechen nur zufällig unserer Flagge und werden so auch von Steve Smith gefahren

Herzstück des Dixon ist der Split Pivot Hinterbau, bei dem der Drehpunkt am Hinterbau konzentrisch mit der Hinterachse liegt. So sollen Antriebs- und Bremseinflüsse vom Fahrwerk entkoppelt werden
# Herzstück des Dixon ist der Split Pivot Hinterbau, bei dem der Drehpunkt am Hinterbau konzentrisch mit der Hinterachse liegt. So sollen Antriebs- und Bremseinflüsse vom Fahrwerk entkoppelt werden

Massiver Innenlagerbereich mit großem Hauptlager und hoch liegendem Drehpunkt. Das soll das Überrollverhalten durch eine anfangs nach hinten gerichtete Raderhebungskurve verbessern
# Massiver Innenlagerbereich mit großem Hauptlager und hoch liegendem Drehpunkt. Das soll das Überrollverhalten durch eine anfangs nach hinten gerichtete Raderhebungskurve verbessern

Für eine moderne Geometrie ist das Steuerrohr des Dixon relativ lang - 130mm in Größe M
# Für eine moderne Geometrie ist das Steuerrohr des Dixon relativ lang – 130mm in Größe M

Zugführungen für eine Variosattelstütze wie die verbaute Rock Shox Reverb sind vorhanden, doch eine interne Verlegung durch das Sitzrohr ist nicht vorgesehen
# Zugführungen für eine Variosattelstütze wie die verbaute Rock Shox Reverb sind vorhanden, doch eine interne Verlegung durch das Sitzrohr ist nicht vorgesehen

Der axis-Link bietet eine einfache Art der Geometrieanpassung und verfügt - wie der gesamte Hinterbau - über große, haltbare Lager...
# Der axis-Link bietet eine einfache Art der Geometrieanpassung und verfügt – wie der gesamte Hinterbau – über große, haltbare Lager…

... über einen drehbaren Einsatz in der Aufnahme der Sitzstreben kann die Geometrie um ein halbes Grad angepasst werden - wir sind die flache Position gefahren
# … über einen drehbaren Einsatz in der Aufnahme der Sitzstreben kann die Geometrie um ein halbes Grad angepasst werden – wir sind die flache Position gefahren

So hat das Rad einen Lenkwinkel von 66,2°, der auch bei Höchstgeschwindigkeit noch flach genug sein sollte.
# So hat das Rad einen Lenkwinkel von 66,2°, der auch bei Höchstgeschwindigkeit noch flach genug sein sollte.

Split Pivot Hinterbau mit Geometrieanpassung und großen, steifen Drehpunkten - dieses Rad soll Reserven für den ruppigen Einsatz im Bikepark haben
# Split Pivot Hinterbau mit Geometrieanpassung und großen, steifen Drehpunkten – dieses Rad soll Reserven für den ruppigen Einsatz im Bikepark haben

Breit abgestützer Übergang von den Sitzstreben zum Hauptrahmen - so wird der Hinterbau steif
# Breit abgestützer Übergang von den Sitzstreben zum Hauptrahmen – so wird der Hinterbau steif

Der Zug für das Type 2 Schaltwerk wird innen durch die Kettenstrebe verlegt - so kann er effektiv vor den Schlägen der Kette geschützt werden
# Der Zug für das Type 2 Schaltwerk wird innen durch die Kettenstrebe verlegt – so kann er effektiv vor den Schlägen der Kette geschützt werden

Feines Detail: Die Gewindeeinsätze für die ISCG05-Aufnahme am Innenlager sind austauschbar. So wird das Carbon geschont und Gewicht gespart
# Feines Detail: Die Gewindeeinsätze für die ISCG05-Aufnahme am Innenlager sind austauschbar. So wird das Carbon geschont und Gewicht gespart

Nicht Serie aber eine sinnvolle Ausstattung: das kurze und breite Chromag Cockpit
# Nicht Serie aber eine sinnvolle Ausstattung: das kurze und breite Chromag Cockpit

Auf dem Trail

Auch das Devinci Dixon Carbon musste sich auf wieder derselben Trail-Kombination aus Wiese, Wald, Wurzeln und Flowtrail stellen. Nachdem ich den ganzen Tag zuvor nur auf 29ern unterwegs gewesen war, fiel sofort der Unterschied der kleineren 26er Laufräder auf: Trotz gut arbeitenden Federelementen rollte alles nicht ganz so sicher über die Wurzeln und Stufen, so dass mehr Arbeit auf dem Bike von Nöten war, um die Fahrt zu kontrollieren.

Dennoch konnte sich das Dixon bis ins Tal neben dem BMC Trailfox TF01 zu meinem Lieblingsbike mausern. Auf Grund des gelungenen Cockpits hatte ich eine sehr gute Kontrolle und fühlte mich sofort wohl. Der Hinterbau des Dixon arbeitete unauffällig und fand genau das richtige Mittelmaß aus Rückmeldung und „Plüschigkeit“ ;) So machte es mit dem Devinci Dixon Carbon Spaß, jeden kleinen Kicker oder jede Welle zum Springen zu nutzen. Auch die zahlreichen Anliegerkurven konnte man entspannt mit viel Schwung mitnehmen. Speziell das Heck des Rades blieb dabei schön hoch im Federweg, wodurch man ordentlich Grip am Vorderrad hatte.

Das hilft im Umkehrschluss auch im Uphill, wo das Heck ruhig bleibt und insbesondere auf dem großen Blatt perfekt und ohne Antriebseinflüsse arbeitet. Hier zeigten sich jedoch sowohl bei der Traktion, als auch bei der Steigfähigkeit schlechtere Werte als bei den 29er Bikes; möglicherweise auch ein Effekt des relativ langen Steuerrohrs und des eher kurzen Reachs (siehe Geometrietabelle oben)

In dieser Umgebung musste sich das Devinci Dixon beweisen: im Vordergrund der Gipfelgrat des Parpaner Rothorns, im Tal die waldigen Hänge über Lenzerheide
# In dieser Umgebung musste sich das Devinci Dixon beweisen: im Vordergrund der Gipfelgrat des Parpaner Rothorns, im Tal die waldigen Hänge über Lenzerheide

Im kurzen Gegenanstieg verhält sich der Split Pivot Hinterbau auch ohne Plattform am Dämpfer ruhig und bietet gute Traktion
# Im kurzen Gegenanstieg verhält sich der Split Pivot Hinterbau auch ohne Plattform am Dämpfer ruhig und bietet gute Traktion

IBC-Testfahrer Daniel in einer der schnellen Passagen oberhalb der Baumgrenze - hier bietet das Dixon viel Sicherheit und Präzision
# IBC-Testfahrer Daniel in einer der schnellen Passagen oberhalb der Baumgrenze – hier bietet das Dixon viel Sicherheit und Präzision

Einzig die Fox Federgabel an der Front kann die Leistung des Hinterbaus nicht immer mitgehen. Wenn es schnell und ruppiger wird, kommt sie an ihre Grenzen
# Einzig die Fox Federgabel an der Front kann die Leistung des Hinterbaus nicht immer mitgehen. Wenn es schnell und ruppiger wird, kommt sie an ihre Grenzen

Knifflig: an Stellen wie dieser muss sich der Biker auf sein Bike verlassen können. Daniel gefällt das Devinci Dixon
# Knifflig: an Stellen wie dieser muss sich der Biker auf sein Bike verlassen können. Daniel gefällt das Devinci Dixon

Beim Überrollen von groben Wurzelteppichen fällt unserem IBC-Tester der Unterschied zwischen 29ern und den kleineren 26ern am deutlichsten auf
# Beim Überrollen von groben Wurzelteppichen fällt unserem IBC-Tester der Unterschied zwischen 29ern und den kleineren 26ern am deutlichsten auf

Hoher Drehpunkt, hohe Steifigkeit, gelungene Kennlinie - der Split Pivot Hinterbau am Devinci Dixon Carbon überzeugt in der Praxis
# Hoher Drehpunkt, hohe Steifigkeit, gelungene Kennlinie – der Split Pivot Hinterbau am Devinci Dixon Carbon überzeugt in der Praxis

Er sackt nicht weg und bietet genügend Reserven für harte Einschläge und die schnelle Gangart
# Er sackt nicht weg und bietet genügend Reserven für harte Einschläge und die schnelle Gangart

So zeigt sich das Dixon insgesamt eher als abfahrtsorientiertes Enduro - trotz nur 145mm Federweg am Heck
# So zeigt sich das Dixon insgesamt eher als abfahrtsorientiertes Enduro – trotz nur 145mm Federweg am Heck

Gesamteindruck

Das Devinci Dixon ist definitiv ein Bike für das ich mein Geld ausgeben würde! Für meinen Geschmack stimmt hier sehr viel: Der Carbon-Rahmen in der für Devinci typischen Farbgebung sieht klasse aus. Die Geometrie ist sehr universell, auf Grund des relativ steilen Sitzwinkels lässt sich das Rad gut bergauf pedalieren auch wenn an steilen Rampen das Vorderrad im Zaum gehalten werden muss. Der Fokus liegt beim Dixon ohnehin auf der Abfahrt, wo der perfekt arbeitende und gut abgestimmte Split Pivot Hinterbau ganze Arbeit leistet.

Zum Schluß nochmal eine kurze Liste mit Plus und Minus

    + Design
    + Verarbeitung
    + Lagerauslegung
    + Geometrie
    - Kein 29er ;)
    - Gabel (konnte mit dem Heck nicht mithalten)

Weitere Artikel vom testRIDE in Lenzerheide

Soweit die Eindrücke von IBC-User Daniel und mir zum neuen Trek Remedy 9 29. Weitere Berichte von den Testfahren folgen in Kürze, bis dahin empfehlen wir euch vorab die Impressionenartikel vom ersten und zweiten Tag in Lenzerheide.


# Zwei Meinungen sind besser als eine – Redakteur Kai Christian lässt es auf dem Devinci Dixon laufen

Der Beitrag Erstkontakt: Devinci Dixon Carbon 2014 beim testRIDE in Lenzerheide ist auf MTB-News.de erschienen.


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